Projektname | Automobilzulieferer in der Krise – Restrukturierung zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit |
Unternehmen | Internationaler Hersteller mechanisch bearbeiteter Fahrzeugteile und Motorkomponenten für die Automobil- und Automobilzulieferindustrie. 3 Produktionswerke im In- und Ausland. Sitz in Deutschland, Konzernobergesellschaft Indien. |
Branche | Automobilzulieferindustrie |
Umsatz | ca. € 170 Mio. |
Mitarbeiterzahl | ca. 1.100 Mitarbeiter |
Eigener Verantwortungsbereich | |
Umsatz/Budget | Bereichsbudget |
Mitarbeiterzahl | ca. 40 Mitarbeiter, davon 5 in direkter Berichtslinie |
Anlass für den Auftrag | Entwicklung und Umsetzung eines Restrukturierungskonzeptes zur Sicherung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (“going concern“) |
Situation im Unternehmen |
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Auftraggeber | Indischer Gesellschafter |
Eigene Rolle | Interim CFO |
Auftrag |
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Maßnahmen | Führung der Fachbereiche
Aufstellung Konzernabschluss
Verbesserung der Ertragslage durch Bekämpfung existenzbedrohender operativer Verluste
Neuausrichtung des operativen Geschäfts
Restrukturierung der kaufmännischen Bereiche
Verbesserung der IT-Systemlandschaft
Implementierung eines Dokumenten-Management-Systems (Digitalisierung)
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Ergebnisse |
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Besonderheit |
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Besonderheiten im Hinblick auf die Art der Führung:
- “Cultural Change“, Umgang mit indischen Auftraggebern und Ansprechpartnern
- z.B. indirekte Kommunikation, geringere Bindung an im Voraus geplante Termine und Verabredungen, „heilige Kühe“
- Pflege eines grundsätzlich positiven Menschenbilds
- Konstruktiver Umgang mit Stress und Konflikten
- Effektiv und vertrauensvoll geführte Mitarbeitergespräche
- Verzicht auf Schuldzuweisungen in zahlreichen Entscheidungs- und Konfliktsituationen
- Konstruktive Herbeiführung von Klärungen und Entscheidungen
- Aufbrechen des „Silo-Denkens“, des Denkens in Abteilungen, Bereichen, „Sesseln“
- Schärfung des Bewusstseins für die Existenz und für mögliche Konsequenzen des „gemeinsamen Problems“
- Klarstellung, dass die Aufgabe nur gemeinsam gelöst werden kann
- Kein Zulassen permanenter Schuldzuweisungen
- „Blick nach vorn“ in die Zukunft anstatt „zurück“ in die Vergangenheit
- Abschaffung der vorherrschenden Kultur des Misstrauens, der permanenten Rechtfertigung, des Kontrollierens und Überwachens
- Konflikte zwischen den jeweiligen Interessensgruppen entschärft und unter den Führungskräften wieder Einigkeit hergestellt
- Förderung von Selbstverantwortung, z. B. indem dafür gesorgt wurde, dass wieder Entscheidungen getroffen wurden
- Verbesserung der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter durch gezielte Ansprachen, z.B. Coaching von Fach- und Führungskräften in Bezug auf anstehende Veränderungen
- Vertrauen als zentrales Führungsprinzip, weil es gute Mitarbeiter bindet, intrinsische Motivation schützt und als Führungsinstrument den Unterschied macht
- Erkennen und Nutzen relevanter Stärken der Mitarbeiter; Talente und Aufgaben zur Deckung bringen
- Auswahl der am besten geeigneten Mitarbeiter für die Aufgabe ungeachtet ihrer organisatorischen Stellung im Unternehmen
- Auslösung von Multiplikator-Effekten im Unternehmen durch Bildung interdisziplinärer und bereichsübergreifender Projektteams
- Herstellung und Nutzung des Schwungs, den agile Projektteams im ganzen Unternehmen entfachen („Momentum“)
- Überprüfung und Verbesserung der Aufbauorganisation unter Lean-Gesichtspunkten, z. B. Stellenbeschreibungen, klare Zuordnung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten
- Sicherstellung, dass vorgegebene betriebliche Strukturen konsequent eingehalten werden bzw. nicht zerfallen
- Einführung einer IT-gestützten Projekterfolgsrechnung; Automatisierung der monatlichen Berichterstattung, Entlastung Controlling von Routinearbeit
- Beseitigung IT-technischer Probleme, Optimierung der SAP-Systemlandschaft in den Werken, Schaffung von Transparenz, Reduktion von Komplexität, Schulungen
- Für Finanzierungen von Ausrüstungsinvestitionen zur Sicherung der Produktionskapazitäten gesorgt (Maschinen, Anlagen, Bearbeitungszentren (CAPEX))
- Begrenzung der Anzahl der Sitzungen auf das Notwendige, „Jour-Fixe Meetings“
- Verbesserung der Zusammenarbeit in den Teams, Erzeugung eines „Wir-Gefühls“
- Vorbereitung der Sitzungen; z. B. Erstellung und Abstimmung der Tagesordnung
- Straffe Sitzungsleitung; Erreichung einer hohen Qualität der Problemlösung, eines wirklich tragfähigen Konsenses, Schaffung der Möglichkeit, Dissens offen auszutragen
- Nacharbeit der Sitzungen; Ergebnisprotokolle, kein Tagesordnungspunkt ohne Aktion, Überwachung der Umsetzung durch konsequentes Nachfassen
- Nicht einseitig nur auf Probleme fokussieren, auch Chancen erkennen, die sich aus einer scheinbar aussichtslosen Lage ergeben können (Positives Denken)
- Die Aufklärung der Herkunft der Verluste fand unter hohem Zeitdruck und in angespannter betrieblicher Atmosphäre statt
- Das war nur möglich, weil ich den Beteiligten und Betroffenen vertraut habe und Ihnen Zuversicht in ihr eigenes Können und die Lösbarkeit der Aufgabe gegeben habe
- Unterschwelligem Widerstreit entgegentreten durch konstruktive Teilnahme an psycho-sozialen Prozessen infolge der Veränderungen; Projekt Akzeptanz verleihen